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Der alte und neue IISHF Europameister im Inline-Skaterhockey: Deutschland (Foto: ISHD Gregor Nachtwey) |
Deutschland krönt sich erneut zum Europameister im Inline-Skaterhockey! In einem der spannendsten EM-Finals der letzten Jahrzehnte sicherte sich die deutsche Nationalmannschaft den dritten Titel in Folge (2022, 2023 und 2024) und den insgesamt 12. in der Geschichte. Wir haben uns nach diesem packenden Finale erst einmal sammeln müssen, daher bitten wir die verspätete Berichterstattung zu entschuldigen.
Nur 2 Sekunden vor Spielende erzielte Moritz Otten in Überzahl, nach Vorlage von Tim-Niklas Wolff, das entscheidende 5:4 gegen die Schweiz. Zuvor hatte die deutsche Mannschaft noch eine 4:2-Unterzahlsituation überstanden und so den Weg für dieses dramatische Finale geebnet. Das Spiel war durchweg ausgeglichen: Deutschland dominierte das erste Drittel, während die Schweiz im zweiten Drittel die Oberhand gewann. Dank herausragender Teamleistungen und individueller Klasse auf beiden Seiten blieb den Zuschauern, in der Halle und im Livestream, kaum Zeit zum Durchatmen. Am Ende konnte die deutsche Mannschaft jubeln, auch wenn ein Quäntchen Glück zum hart erkämpften, aber absolut verdienten Erfolg beitrug. Nach vier erfolgreichen Turniertagen stand fest: Deutschland ist der verdiente Europameister.
Das Turnier hat neben dem großen Finale aber leider auch gezeigt, dass die Schere zwischen den Mannschaften immer weiter auseinandergeht und wir es letztlich derzeit mit einer Zweiklassengesellschaft zu haben haben. Die Schweiz und Deutschland spielen, natürlich begründet auf ihren etablierten und guten nationalen Strukturen, in einer eigenen Liga, während die Teams aus Dänemark, Österreich und Großbritannien hier deutlich hinterher hinken, untereinander aber dennoch absolut konkurrenzfähig sind und gute, spannende und enge Spiele ablieferten. Dass Großbritannien in diesem Jahr massive personelle Probleme hatte und dementsprechend erwartungsgemäß kaum konkurrenzfähig war, darf nicht unerwähnt bleiben. Der Titel und eben die herausragenden Partien zwischen der Schweiz und Deutschland dürfen daher aber nicht darüber hinweg täuschen, dass das Leistungsgefälle innerhalb der teilnehmenden IISHF Nationen ein massives Problem darstellt.
Für Deutschland ging es in Amstetten erstmals bereits am Donnerstag Abend los - mit dem Eröffnungsspiel gegen Österreich direkt im Anschluss an die Eröffnungsfeier. Das 12:1 in 2 x 20 Minuten zeugt von der oben beschriebenen Zweiklassengesellschaft. Durch dieses Eröffnungsspiel gestaltete sich der Freitag für Team Deutschland relativ entspannt. Erst um 15:15 Uhr stand das zweite Spiel des Turniers gegen Dänemark an. Der Endstand von 6:1 für Deutschland zeugte dabei von der klaren Überlegenheit auf allen Positionen. Mit dem Samstag musste das Team um Trainer Christian Keller und Carsten Lang dann so langsam in den gewohnten Turnierrhythmus kommen. Um 13:30 Uhr war das Spiel gegen Großbritannien leider nur ein müdes Warmlaufen (19:0 für Deutschland) für das erste Aufeinandertreffen der beiden großen Nationen Deutschland und Schweiz am Abend um 17:00 Uhr. Hier konnte sich Deutschland mit 5:3 durchsetzen. Alle Zuschauer konnten jedoch dabei auch sofort erkennen, auf welches und auf was für ein Finale dieses Turnier hinauslaufen würde. Die Halbfinale über 3 x 20 Minuten waren damit auch größtenteils reine Formsache, wobei sich die Schweiz gegen clevere Dänen deutlich schwerer tat als nötig (9:3). Österreich als Halbfinalgegner Deutschland erwischte es dagegen knüppeldick: mit 21:1 wurde der Gastgeber mehr als deklassiert. Damit war dann alles bereitet für das bereits oben beschriebene Finale Schweiz gegen Deutschland mit dem glücklicheren aber verdienten Ende für Deutschland.
Endplatzierung:1. Deutschland, 2. Schweiz, 3. Dänemark, 4. Österreich, 5. Großbritannien
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Das All-Star-Team der IISHF EM 2024 (v. l.): Tim Strasser (Deutschland), Mads Marker (Dänemark), Alexis Neukomm (Schweiz), Arthur Pouilly (Schweiz) und Christoph Oster (Deutschland) (Foto: ISHD Gregor Nachtwey) |
Mit Tim Strasser (15/3/18) und Jean-Lennart Reckert (8/8/16) stellte Deutschland auch die beiden Top-Scorer des Turniers. Dazu kamen noch Elias Nachtwey (6/7/13), Moritz Otten (6/6/12) und Tim-Niklas Wolff (6/5/11) in den Top-10 der Scorer-Liste.
Das All-Star-Team setze sich aus zwei Schweizern, einem Dänen und zwei Deutschen zusammen:
Tor: Christoph Oster (Deutschland)Feldspieler: Tim Strasser (Deutschland), Alexis Neukomm (Schweiz), Mads Marker (Dänemark), Arthur Pouilly (Schweiz)
Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle auch, dass der Fair-Play-Pokal in diesem Jahr ebenfalls an Deutschland ging und so das Gesamtbild einer herausragenden und äußerst disziplinierten Mannschaft abrundete.
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Sebastian Schneider hat bereits mehr als 50 Länderspiele für Deutschland bestritten und dabei 6 Europameistertitel feiern können - das ist Rekord! (Foto: ISHD Gregor Nachtwey) |
Neben dem sportlichen Erfolg gab es eine besondere Ehrung: Sebastian Schneider (ESC Moskitos Essen) wurde für 50 Länderspiele im Nationaltrikot ausgezeichnet. Damit gehört er zu einer exklusiven Gruppe von nur 18 Spielern, die diese Marke erreicht haben. Besonders bemerkenswert: Sebastian Schneider hat in diesen nun mehr als 50 Spielen unglaubliche 6 Europameistertitel errungen – ein Rekord. Herzlichen Glückwunsch, Sebastian!
Alle Informationen zur IISHF Men European Championship ( 2024 Spiele und Statistiken) findet man auf der
Homepage der IISHF, sowie auch auf der Facebookseite der IISHF. Die Aufzeichnungen der Live-Streams sind auf dem YouTube Kanal der
Inline-Skaterhockey Austria (ISHA) abrufbar:
Freitag,
Samstag und
Sonntag.
Herzlichen Glückwunsch an das deutsche Team zum EM-Titel und an alle anderen Teams zu ihren Platzierungen. Ein besonderer Dank geht an den Verein IHC Shadows Amstetten, insbesondere an Bernhard Brandstetter, der als Event-Direktor dieses großartige Turnier ermöglicht hat.